Stromversorgung in Lindenberg

Das Bild des des Ortes hat sich verändert.
Kommst du von der Wilhelmshöh oder von Siegen an den Ort Lindenberg heran, so siehst du, wie die Masten der Hochspannungsleitung Zeugnis davon ablegen, das Lindenberg nicht entlegen genug ist, um auch elektrisch Licht zu haben.

Reichlich spät, doch immer noch früh genug. Es hat zwar manches Hin- und Herredens bedurft, ehe man sich an die Ausführung dieses Planes heran wagte.

Endlich brachte dann das Jahr 1924 dem Ort die Verwirklichung dieses Planes. Manchem Familienvater entstanden zwar dadurch neue schwere Sorgen , die einmal in der Stabilisierung zum anderen aber auch durch die Arbeitslosigkeit begründet waren, denn eine ganze Reihe von Familienvätern waren durch wochenlange Arbeitslosigkeit ihres Einkommens beraubt. Trotz dieser Tatsache, mochte man das einige Wochen nach Fertigstellung des Projektes das Licht nicht mehr mit der Petroleumlampe vertauschen. Den 7 November 1924 abends brannte dann zur Freude aller Einwohner zum ersten mal das Licht. Da der Stromverbrauch (1. K. W. Stunde) für den ersten Abend frei war, waren die Räume fast aller Häuser hell erleuchtet, dieses Bild bot sich dem Blick des Betrachters am nächsten Abend aus begreiflichen Gründen nicht mehr.

Die Jugend gab ihrer Freude durch einen Fackelzug Ausdruck, dabei wurden dem Zuschauer noch einmal alle Kategorien Licht spendender Lampen vom kleinsten Öl Lämpchen aus Vorvater Zeiten bis herauf zur Petroleumlampe gezeigt.

Das Alter beschloss diesen ereignisvollen Abend bei Kaffee und Kuchen.

Spät abends sollen etliche durch die Macht ihrer Gewohnheit vergebens versucht haben das Licht auf ihren Zimmern auszublasen.

Aus dem Archiv von Herbert Horchler und Friedhelm Röcher


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